Soul Eater

Als es zur Pause klingelte, sprang Sara auf und verließ den Raum. Sie ging gefolgt von Yuki nach draußen und sah auf die Stadt.

Rua folgte Sara und Yuki. "Hey, wisst ihr, was die nächste Stunde ist?", fragte sie die beiden.

Sara drehte sich um und lächelte. "Nö, aber da fast alle Stunden gleich langweilig sind..." "Trotzdem solltest du aufpassen", unterbrach Yuki sie. "Das kann ich aber alles schon. Also ist es langweilig", erwiderte Sara und seufzte.

Rua dachte kurz nach. "Weißte was? Ich hau ab. Sagt mir, falls ich irgendwas Wichtiges verpasst hab", meinte sie dann, wandte sich ab und ging zum Ausgang des Schulgeländes.

Yuki sah Rua verwundert an. "Du gehst einach?", rief sie Rua hinterher, erwartete aber keine Antwort. Sara gähnte. "Vielleicht sollte ich auch gehen...", murmelte sie, woraufhin sie einen bösen Blick von Yuki erntete. "Schon gut, ich bleibe."

Rua schaute sich kurz um, ob sie auch kein Lehrer sah - Selbst wenn es so oder so auffiel, sie musste es ja trotzdem nicht so auffällig machen - dann verließ sie die Schule und ging nach Hause.
"Hey Cas, was spielst du?", fragte sie beim Hereinkommen. Cas sah kurz zu ihr und warf ihr einen der Controller, die extra ein Verlängerungskabel hatten, um bis zur Tür zu zu reichen, zu. "Welches wohl?", erwiderte Cas mit einem leichten Grinsen. "Jetzt wähl endlich aus, warten ist langweilig." Rua setzte sich zu ihm auf's Sofa, wofür sie allerdings erst seine Beine herunterwerfen musste, während sie ihren Charakter auswählte.

Den restlichen Vormittag verbrachte Sara gelangweilt in der Klasse. Als es zum Schulschluss klingelte, sprang das Mädchen auf und verließ den Klassenraum. Yuki schüttelte seufzend den Kopf und folgte ihr. "Und, wo willst du hin?", fragte sie und sah Sara an. "Wir statten meinem Vater einen Besuch ab", kam die Antwort. Als sie im Death Room ankamen, sahen sich die beiden um, konnten aber niemanden sehen. Sara verdrehte die Augen. "Na toll, er ist nicht da", meinte sie und ging wieder. "Warte!", rief Yuki noch und rannte hinterher.

Rua und Cas verbrachten eine Weile mit Spielen - Beat 'em Ups, Shooter und Rennspiele - wobei sie beide etwa gleichoft gewannen. "Du hast übrigens Post", meinte Ketsueki nach einer Weile. Rua stutzte kurz und sah ihn an. "Von wem?", fragte sie, obwohl sie sich die Antwort schon denken konnte. "Deine Eltern. Der Brief liegt in der Küche", antwortete Ketsu.
Rua stand eher widerwillig auf, ging in die Küche und holte den Brief. Sie öffnete den Umschlag, überflog die Zeilen und war das Papier danach achtlos auf den Boden. "Das übliche. Und sie wollen demnächst kommen", erklärte sie. "Vielleicht nächsten Monat, aber dann sagen sie nochmal Bescheid."

Sara schlug den Weg nach Hause ein, entscheid sich aber dann doch anders. "Sag mal, weißt du, wo deine Schwester wohnt?", wandte sie sich an Yuki und blieb stehen. Yuki überlegte kurz und schüttelte den Kopf. "Nein, keine Ahnung und ich weiß auch nicht, wo sie sich befinden könnte", antwortete sie und sah dann Sara argwöhnisch an. "Wieso?" Sara verdrehte die Augen. "Wieso wohl? Ich hab ein Wörtchen mit ihr zu reden!"

"Dieses Mal bist aber du dran. Ich hab den Müll schon die letzten beiden Male besorgt", meinte Kestueki halb genervt, halb gelangweilt. "Jaja, ich weiß", erwiderte Rua und verdrehte die Augen.

Genervt ging Sara weiter, während Yuki ihr folgte. "Ich verstehe ja, dass du sauer auf sie bist, aber denkst du nicht, dass sich dein Vater darum kümmern wird?", meinte Yuki nach einer Weile. "Vermutlich hast du recht", murmelte Sara.

"Wann geben die eigentlich endlich auf?", frgte Rua genervt und schmiss den Brief auf den Boden. "Du glaubst doch nicht, dass die das je tun", antwortete Ketsueki, dann fügte er mit spöttischem Tonfall hinzu:"Sie hoffen ja, ihr kleines liebes Prinzesschen könnte zu ihnen zurückkommen." "Ach, halt die Schnauze Cas", murmelte Rua genervt. "Sonst geb' ich dir gleich 'kleines liebes Prinzesschen'."

Vor der Haustür blieb Sara stehen. Sie wollte noch nicht hineingehen, also drehte sie sich um. "Was denkst du, sollen wir Rua einen Besuch abstatten?", schlug sie vor und nach einer Weile stimmte Yuki zu. Also gingen die beiden zu der Wohnung, die das Mädchen mit ihrer Waffe bewohnte, und klopften an.

Rua dachte kurz nach. "Cas,wie gut kannst du eigentlich schauspielern?", fragte sie dann. "Weiß nich, wieso?", erwiderte Ketsueki. Rua zuckte die Schultern. "Wenn die glauben, wie wären beide total besoffen, sehen die vielleicht ein, dass sie keine Chance haben", erklärte sie. "Könnte funktionieren", meinte Ketsu. "Da gibt's nur ein Problem. Du warst noch nie besoffen, und hast damit keinen Schimmer, wie man sich dann verhält." "Du bist allerdings auch noch nie besoffen gewesen", erinnerte Rua. "Und wir wissen beide inetwa, wie Besoffene wirken." Ketsueki zuckte die Schultern. "Versuch's doch mal", forderte er sie mit einem Grinsen auf.
Rua griff nach einer imaginären Bierflasche und hängte sich um Ketsus Hals, wodurch der dazu gezwungen war,sie zu stützen, da sie sonst gefallen wäre. "Wiss ia", lallte Rua. "Ihr brauch euch keine So'n um mi su ma'n. Mir geh's subba."

Nach einer Weile hatte Sara keine Lust mehr zu warten, da scheinbar eh keiner aufmachen würde. Sie griff nach der Türklinke, wodurch sie einen bösen Blick von Yuki erntete. "Das ist nicht dein Ernst", meinte die Waffe und sah das Mädchen an. "Klar, wieso nicht? Sie werden's wohl kaum grad miteinander tun, oder?", erwiderte Sara grinsend und öffnete schwungvoll die Tür, bevor Yuki sie aufhalten konnte. Ihr klappte allerdings die Kinnlade herunter, als sie Cas und Rua sah. Dann musste sie sich ein Grinsen verkneifen und meinte nur: "Wir kommen dann später wieder", wobei sie sich jedoch nicht abwandte.

Als er Saras Stimme hörte, lies Ketsueki Rua los, wodurch diese Unsanft auf den Boden fiel. "Verdammtes Arschloch", beschwrte sich Rua und trat ihrer Waffe gegen's Schienbein, bevor sie sich aufrappelte und zu Sara blickte. "Waren wir wenigstens überzeugend?", fragte sie die beiden anderen Mädchen, während Cas sich sein schmerzendes Bein rieb.

"Überzeugend?", fragte Sara und sah Rua an. "Naja, ging so", fügte sie dann mit einem Grinsen hinzu. Yuki stadn etwas verwirrt daneben, sagte aber nichts.

"Pff, als könntest du das besser", kommentierte Ketsueki leicht genervt. "Gib's doch zu, du hast es ihr total abgekauft."

Sara verdrehte die Augen. "Ja, sicher", murmelte sie und wandte sich an Rua. "Und, wozu spielt ihr das Ganze? Doch nicht ohne Grund, oder? Sonst....", sie überlegte, aber da ihr nichts einfiel, ließ sie es einfach so im Raum stehen.

"Meine Eltern haben sich in den Kopf gesetzt, nächsten Monat vorbeizukommen", antwortete Rua, wobei man ihr die Genervtheit deutlich anhören konnte.

Sara sah Rua ein wenig verwirrt an. "Deine Eltern wollen kommen? Und dann willst du betrunken spielen?" Sie musste lachen. "Das ist ja mal ne tolle Art Hallo zu sagen", fügte sie noch hinzu. Yuki sah Rua ebenfalls an. "Willst du das wirklich durchziehen? Ich meine, es sind immerhin deine Eltern..."

"Naja, ihre Eltern hoffen, ihr süßes kleines Prinzesschen-", begann Ketsueki mit einem spöttischen Grinsen, konnte den Satz aber nicht zu Ende bringen, da Rua ihn vorher ruckartig an den Haaren zog, so zum stolpern brachte und schlussendlich umwarf, wodurch die Waffe sich auf dem Boden wiederfand. "Ich hab' dich gewarnt, nenn mich noch einmal 'Prinzesschen'", erinnerte Rua genervt, dann sah sie zu Sara und Yuki. "Was Cas sagen wollte: Ich bin quasi von zu Hause abgehauen. Aber die beiden wollen nicht einsehen, dass ich keinen Bock hab, mich mit ihnen abzugeben, also kommen sie andauernd hier vorbei. Ich hab' gehofft, vielleicht schockt sie das dann so sehr, dass sie endlich aufgeben", erklärte sie.

Sara grinste. "Gute Idee", meinte sie, während Yuki eher zweifelnd auf Rua sah. "Bist du sicher, dass das der richtige Weg ist? Ich meine..." - "Sei doch nicht immer so zimperlich. Es ist schließlich Ruas Entscheidung", fiel Sara ihr ins Wort. "Sagt mal, habt ihr zufällig noch was von Lucy gehört? Ich hab schließlich noch ne Rechnung mit ihr offen", wechselte sie dann das Thema.

"Hoffentlich klappt es endlich", meinte Rua und dachte kurz über die letzten Male, die ihre Eltern sie besucht hatten, nach. Auf Saras Frage hin schüttelte sie den Kopf. "Was sollte ich mit Lucy zu tun haben?", fragte sie zurück, dann blickte sie zu Ketsueki. "Sie ist abgehauen, kein Schimmer, wohin", meinte der nur und zuckte die Schultern.

"Hätte ja sein können, dass ihr ihr über den Weg gelaufen seid", meinte Sara und seufzte. "Ich denke, wir sollten dann langsam mal nach Hause", warf sie dann ein. "Sonst wundert sich mein Vater, wo wir bleiben", fügte sie noch hinzu und Yuki nickte zustimmend.