Panther,Silber-Herr der Ringe

Plötzlich schien der Ansturm der Orks rasant weniger zu werden. Überrascht blickte Rua über die Stadtmauern, um den Grund zu sehen. "Geister?!", rutschte es ihr heraus, als sie das Heer der grünlichen, teils durchsichtigen Gestalten sah. "Lu, Elb, kommt! Neben den Toten sind da immerhin auch unsere Freunde da unten!", rief sie den beiden Wargen zu, sprang auf Lus Rücken und ritt nach unten.
"Lasst uns frei!", verlangte gerade einer der Geister, wahrscheinlich ihr Anführer. Neben Rua waren auhc Gandalf und Pippin bereits bei Aragorn, Legolas und Gimli eingetroffen.

Sara ritt ebenfalls zu den anderen und gesellte sich zu ihrem Bruder. Etwas verwirrt sah sie erst die Geister an, dann blickte sie auf Aragorn.

"Ich sehe euren Eid als erfüllt an. Geht. Findet Ruhe", sagte Aragorn, woraufhin sich die Geister auflösten. "Wo ist Merry?", fragte Pippin und sah sich um. "War er nicht bei euch?" Aragorn schüttelte den Kopf. "Wir trennten uns von den anderen", erklärte er, aber noch bevor er fertig gesprochen hatte, war Pippin bereits losgelaufen, um seinen Freund zu suchen. Rua sah ihm kurz nach, dann zu Lu und Elb. "Wir müssen ihm helfen", meinte sie und stieg ab, wobei ihr eines Bein nachgab, wodurch sie auf den Boden fiel. Lu sah sie sorgenvoll an, aber Rua rappelte sich rasch wieder auf. "Es ist nichts", beruhigte sie den Warg, wobei sie sich aber einen Arm an die Seite hielt.
"Was hast du?", fragte Aragorn und zog vorsichtig Ruas Arm weg, wodurch ein blutiger Riss in ihrem Umhang sichtbar wurde. Auch der Stoff unterhalb der Wunde war bereits fast vollständig rot gefärbt. "Das ist nichts", wehrte Rua ab, doch Aragorn schüttelte den Kopf. "Du brauchst einen Heiler", bestimmte er und blickte die beiden Warge an. "Sorgt dafür, dass sie zurück in die Stadt kommt", wies er sie an.

Sara trat zu Aragorn und sah ihn an. "Ich werde sie begleiten", meinte sie, während Shadow sich neben sie stellte.

Aragorn nickte. "Vielen Dank", sagte er ruhig, während Rua den Kopf schüttelte. "Ich komm' schon klar", wehrte sie ab, wobei man ihr inzwischen anhören konnte, dass ihr die Wunde schmerzen bereitete. "Such du lieber nach Überlebenden." Elb stieß ein leicht knurrendes Geräusch aus und legte sich auf den Boden, woraufhin Lu Rua mehr oder weniger sanft auf den Rücken des schwarzen Wargs schob. "Die beiden werden mich schon sicher wegbringen, egal, ob ich es will oder nicht", meinte Rua mit dem Anflug eines Grinsens. "Macht euch keine Sorgen um mich." Lu schüttelte kurz ihr Fell. Sobald Elb sich in Bewegung setzte, hielt Lu sich dicht an seiner Seite, um aufzupassen, dass Rua nicht hinunterfiel.

Sara ignorierte Ruas Worte und folgte den Wargen, nachdem sie Shadow bedeutet hatte, dort zu bleiben.

'Wie viel Blut habe ich wohl verloren?', überlegte Rua. Lu sah besorgt zu ihr, aber dank ihrer Erfahrung hatte Rua selbst in ihrem geschwächten Zustand keine Probleme damit, sich auf Elbs Rücken zu halten.
Vor den Häusern der Heilung hielten die beiden Wachen die Warge einen Augenblick auf. Lu machte ein Geräusch, das irgendwo zwischen einem Bellen und einem Knurren war, und deutete auf Ruas verletzte Seite. "In Ordnung", sagte eine der Wachen. "Ihr beide dürft aber nicht hinein." Mit diesen Worten halfen sie Rua vorsichtig von Elbs Rücken. Halb stützte, halb trug die Wache Rua ins Innere, wo sie versorgt werden konnte, während die andere weiterhin Wache hielt.

Sara ging hinter der Wache her und sah zu, wie Rua versorgt wurde. Nachdem sie sichergestellt hatte, dass Rua in guten Händen war, verließ sie das Gebäude wieder und kehrte zu Shadow und den Anderen zurück.

Nicht lange, nachdem sie in den Häusern der Heilung angekommen war, schlief Rua vor Erschöpfung ein.

Als sie wieder aufwachte, sah sie sich einen Augenblick verwirrt um, bis sie sich wieder erinnerte, wieso sie hier war. "Kannst du mir sagen, ob Faramir hier ebenfalls ist?", fragte sie eine Magd, die in ihrer Nähe war. "Ist er, Herrin. Er ruht sich im Westflügel aus", antwortete sie. "Gut, bring mich zu ihm", beschloss Rua und schlug ihre Decke zurück. "Herrin, Ihr braucht Bettruhe", widersprach die Magd. "Wenn du mir nicht hilfst, suche ich ihn alleine", erwiderte Rua nur, woraufhin die Magd gefügig nickte und sie zu ihrem Bruder führte.
"Faramir", flüsterte Rua und trat an das Bett ihres Bruders. "Solltest du nicht noch im Bett liegen?", fragte Faramir nur und lächelte. "Du weißt doch, wie schwer man mich an einem Ort halten kann", antwortete Rua.

Nach einer Weile verließ Sara das Schlachtfeld und ging in die Stadt zurück. Sie sah sich zwischen den Verletzten nach Rua um, aber sie konnte das Mädchen nicht sehen, also stellte sie sich etwas abseits hin und beobachtete das Geschehen.

"Was ist passiert, während ich geschlafen habe?", fragte Rua. "Sie haben einen der Halblinge hergebracht, und König Elessar hat diejenigen versorgt, die von den Nazgul vergiftet wurden", erzählte Faramir. "Elessar?", fragte Rua kurz überrascht nach. Faramir nickte. "Der Elbenstein. Sein früherer Name war Aragorn, doch die Halblinge nannten ihn Streicher", erklärte er. "Was hat Denethor dazu gesagt, dass er den Thron aufgeben musste?", fragte Rua weiter. Faramir zögerte einen Augenblick, bevor er antwortete. "Vater ist tot. Er wollte uns beide verbrennen, und bevor er aufgehalten wurde, zündete er sich selbst an. Daraufhin sprang er", berichtete er dann. Rua nahm die Hand ihres Bruders sanft in ihre. Kurz suchte sie nach Worten, um ihn zu trösten, aber sie wusste, sie würde keine finden.
"König Elessar will sich bald mit den anderen, die zur Gefolgschaft des Ringes gehörten, beraten", riss Faramir Rua aus ihren Gedanken. "Sie wollen sich überlegen, wie sie den anderen Halblingen helfen können." - "Wenn sie irgendetwas planen-", begann Rua, aber Faramir schüttelte den Kopf, noch bevor sie geendet hatte. "Du solltest hier bleiben und dich schonen", widersprach er. "Nein, ich will alles in meiner Macht stehende tun, um Frodo und Sam zu helfen", meinte Rua. "Mir geht es gut genug, dass ich mich den anderen anschließen kann, sollten sie aufbrechen."

Sara begann sich zu langweilen und suchte erneut nach Rua, bis sie ihre Freundin bei Faramir fand. Zügig ging sie zu den beiden hinüber. "Wie gehts euch? Du stehst ja schon wieder aufrecht", begrüßte sie das Mädchen und ihren Bruder.

"Also, wenn man es genau nimmt, sitze ich", erwiderte Rua mit einem leichten Grinsen. "Sag mal, hast du was von der Besprechung gehört? Anscheinend wollen sich Aragorn, Mithrandir und die anderen aus der Gefolgschaft beraten. Sagst du mir Bescheid, wenn es soweit ist?", fragte sie dann. "Rua, du solltest-", begann Faramir, wurde aber sofort von seiner Schwester unterbrochen. "Selbst wenn ich nicht mithelfen kann, wäre ich trotzdem gern bei der Beratung dabei", meinte Rua.

"Tja, ich muss dich enttäuschen... und meinen Bruder anschnauzen, aber mir hat niemand etwas von dieser Besprechung mitgeteilt", erwiderte Sara.

In genau diesem Augenblick betrat ein Bote das Zimmer. "Rua, Sara, König Elessar schickt mich. Es wird eine Beratung gehalten, und Ihr sollt ebenfalls teilnehmen. Das heißt, falls Ihr Euch in der Lage dazu fühlt", sprach er. Rua spürte, dass ihr Bruder ihr einen besorgten Blick zuwarf. "Ich kann daran teilnehmen", meinte sie und blickte dann kurz zu Faramir. "Ruh du dich aus, dich hat es deutlich schlimmer getroffen als mich", meinte sie, dann folgte sie dem Boten nach draußen.

Sara musterte den Boten kurz und folgte dann Rua.

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