The Flash

"In Ordnung, bis dann", verabschiedete sich Farah und schlug den Weg zum Tierheim ein.

Drinnen versicherte sie sich kurz, dass keine anderen Menschen in der Nähe waren, dann sah sie zu den Hunden. "Du brauchst wieder unsere Hilfe?", fragte ein aufgeweckter Jack Russel-Mischling und sah sie neugierig an. "Genau. Wir suchen jemanden, der Schatten kontrollieren kann. Und sie hat wohl oft einen Schattenwolf dabei, schwarz mit blauen Augen, aber er hat keinen Geruch. Ich weiß nicht, ob die Wölfin eure Sprache sprechen könnte, Mika meinte, sie hätte Menschensprache benutzt", erläuterte Farah. "Ein Tier ohne Geruch?", warf einer der anderen Hunde ein. "Genau. Wenn ihr was seht, sagt mir bitte Bescheid, wenn ich das nächste Mal hier bin." Zustimmendes Bellen ertönte als Antwort.

Beim Jitters angekommen, verschwand Lucy wieder und Raven betrat das Cafe. Zuerst bestellte sie sich einen Kaffee, dann setzte sie sich an einen der Tische. "Wolltest du dich nicht umhören? Ob du etwas über dich selbst rausfinden kannst?", fragte Lucy und lachte kurz auf. Ich brauche mich ja wohl kaum über mich zu informieren", erwiderte Raven. "Es reicht, wenn die anderen denken, ich würde mich umhören."

Nachdem sie das Tierheim verlassen hatte, schlug Farah den Weg durch den Park Richtung Jitters ein. Im Park selbst sah sie sich kurz um, ob sie jemand beobachtete, dann wandte sie sich ein paar Tauben zu, die in der Nähe einer Bank saßen. Die waren etwas schwieriger zu überzeugen als die Tierheimhunde - Kein Wunder, immerhin waren die Tauben keine Haustiere und deutlich weniger vertrauensvoll - aber schließlich stimmten sie zu, Bescheid zu sagen, sollten sie einen Schattenwolf sehen.
"Und, hast du schon was herausgefunden?", fragte Farah, sobald sie Lynn an einem der Tische in Jitters gefunden hatte.

Als sie Farahs Stimme hörte, blickte Raven auf und lächelte entschuldigend. "Tut mir leid, nicht wirklich. Ich habe mit ein paar Leuten gesprochen, aber keiner hat was gesehen", meinte sie. "Und, wie liefs bei dir? Sind die Tiere bereit, uns zu helfen?"

"Hm, schade... Die Hunde im Tierheim sagen mir Bescheid, wenn sie was sehen. Ein paar Tauben hab' ich auch überredet, wobei die nicht ganz so zuverlässig sind", erwiderte Farah und zuckte die Schultern.

"Also sind wir im Grunde kein Stück weiter", erwiderte Raven seufzend. "Zum Glück. Wenn sie rausfinden, wer du bist, sind wir geliefert", fügte Lucy hinzu. "Sie werden es nicht rausfinden. Ich glaube, sie vertrauen mir", erwiderte Raven. "Also, wohin jetzt? Hast du noch eine Idee, wo wir etwas rausfinden können?"

Farah zuckte die Schultern. "Wir wissen, dass Nightshade nicht der Typ ist, der zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenkt, sonst hätte jemand was gesehen. Und immerhin ein paar Tiere haben wir jetzt, die ebenfalls Augen und Ohren offenhalten. Das ist immerhin etwas", erwiderte sie. "Normalerweise würde ich jetzt einmal kurz bei S.T.A.R. labs vorbeischauen und Mika abholen. In einem anderen Stadtteil sind recht viele streunende Katzen, und wenn er will, kann Mika ziemlich charmant sein."

"Also erstmal zurück zu Star Labs?", fragte Raven und stand auf. "Ich mag keine Katzen", warf Lucy ein. "Launische Viecher sind das." "Deine Kommentare sind nicht gerade hilfreich, Lucy", erwiderte Raven und verdrehte genervt die Augen.

"Genau. Das würde ohnehin auf dem Weg liegen", antwortete Farah, als die das Augenverdrehen bemerkte. "Es sei denn, du hast etwas dagegen oder eine andere Idee...?"

"Ah, nein...ich....hab nur grad dran gedacht, wie wohl mein Bruder reagieren wird, wenn wir ohne Ergebnisse zurückkommen. Er kann...ein wenig nervig werden, wenn etwas nicht so läuft, wie er will...", erwiderte Raven. "Lass uns gehen", fügte sie dann noch schnell hinzu und ging an Farah vorbei zum Augang. "Sie mag uns vielleicht nicht hören, aber sie hat Augen im Kopf. Daran solltest du in Zukunft denken", meinte Lucy belustigt. "Sei bloss ruhig, ich bin ja nicht doof", erwiderte Raven.

Farah zögerte einen Augenblick, dann zuckte sie die Schultern. "Echt? Bei uns war Jay meist recht ausgeglichen", antwortete sie und folgte Raven. "Außerdem... Sind wir ja noch nicht fertig. S.T.A.R. labs liegt eben in der Mitte und nicht am Stadtrand."

"Echt? Tja, liegt vielleicht daran, dass er euch noch nicht richtig kennt. Vielleicht ist er deswegen ruhiger. Aber du hast recht, wir sind ja eh noch nicht fertig", erwiderte Raven und rang sich ein Lächeln ab. "Sag mal, wie sah dieser Meta eigentlich aus? Und seine...Schatten? Vielleicht hilft uns das auch weiter", fügte sie dann hinzu.

"Den Meta haben wir nicht gesehen, nur die Schatten. Der eine war ein Wolf, mit blauen Augen - Die Wölfin haben Mika und ich vorher sogar schon einmal bei Jitters gesehen. Ein anderer hatte die Form einer jungen Frau mit Schwert. Die beiden haben auch gesprochen, ansonsten waren da noch mehr Wölfe, die nichts gesagt haben", erklärte Farah. "Da es Schatten sind, lässt sich leider nicht so viel zu ihnen sagen. Laut Mika haben sie alle keinen Geruch, aber das hilft höchstens den Tieren, nicht uns, wenn wir sie direkt suchen."

"Hm...das ist nicht wirklich hilfreich...obwohl...ihr habt den Wolf vorher schonmal getroffen? Hat er mit euch gesprochen? Was hat er gesagt?", erwiderte Raven neugierig. "Du hast mit denen schonmal gesprochen?", fügte das Mädchen dann noch etwas irritiert an ihren Wolf hinzu. "Ja, aber keine Sorge, ich habe ihnen nichts erzählt", antwortete Lucy.

"Die Wölfin hat Mika erschreckt, kurz nachdem wir dich bei Jitters getroffen hatten. Sie war aber nicht sehr gesprächig, von daher weiß ich nichtmal ihren Namen. Allerdings hat sie wohl ein ziemliches Problem damit, 'Wölflein' genannt zu werden", erzählte Farah und schüttelte leicht den Kopf. "Zu dem Zeitpunkt hatte ich fast gehofft, sie nochmal zu treffen. Etwas schroff ist sie vielleicht, aber ich hab' schon Schlimmeres gehört. Aber nachdem sie mein Team bedroht hat..."

"Tja, dann wollen wir mal hoffen, dass wir sie so schnell nicht wiedersehen", erwiderte Raven seufzend. "Hey!", warf Lucy protestierend ein. "Nimm das doch nicht direkt so persönlich", meinte Raven, woraufhin Lucy nur empört schnaufte.

"Naja, dann hätten wir sie immerhin gefunden", antwortete Farah, als sie auch schon S.T.A.R. Labs erreichten. "Und, hattet ihr Erfolg?", begrüßte Cisco die beiden, woraufhin Farah den Kopf schüttelte. "Bisher nicht. Wir wollten uns weiter umsehen, aber diesmal mit Mika."
Der Kater schlenderte auf seine Zweibeinerin zu, als er seinen Namen hörte. "Hast du eingesehen, dass ich eben der nützlichste Teil dieses Teams bin?", fragte er, bevor er geübt auf Farahs Schulter sprang. "Na, zumindest wenn man Katzen um Hilfe bitten will, bist du hilfreich", erwiderte Farah mit einem leichten Grinsen und kraulte Mika.

"Mir ist langweilig...können wir nicht irgendwas machen, was aufregender ist, als nach uns selbst zu suchen?", murrte Lucy und Raven kramte in ihrer Tasche nach ihrem Handy. Dann zog sie es heraus und tat so, als würde sie ihre Nachrichten lesen, bevor sie sich entschuldigend an die Gruppe wandte. "Tut mir leid, die Arbeit ruft, ich muss los!", meinte sie und verliess Star Labs, ohne eine Antwort abzuwarten. "Wozu die Eile?", fragte Lucy, während sie neben dem Mädchen auftauchte, sobald Raven das Gebäude verlassen hatte. "Ich will keine Fragen zu meinem Job beantworten müssen", erwiderte das Mädchen und schlug den Weg zum Hotel ein. "Richtig, du bist schliesslich eine furchtbare Lügnerin und du kannst ihnen ja kaum sagen, dass du Nightshade oder eine Diebin bist", meinte Lucy belustigt und erntete dafür einen genervten Blick ihrer Herrin.

"Das war zum Glück kein bisschen verdächtig", kommentierte Mika sarkastisch. "Ich muss dir da wohl zustimmen", seufzte Farah, bevor sie kurz für Cisco übersetzte. "Ich kümmer mich dann trotzdem um die Katzen... Wir können Lynn ja fragen, wenn wir sie wiedersehen. Ruf mich an, wenn du irgendwas rausfindest."
Farah gab Cisco einen kurzen Abschiedskuss, bevor sie sich wieder auf den Weg in die Stadt machte. Nachdem die größeren Straßen überquert waren, sprang Mika auf den Boden und die beiden teilten sich auf, um nach Streunern zu suchen.

Zurück im Hotel liess Raven sich auf das Bett fallen. "Hey, wollten wir nicht etwas aufregenderes machen?!", protestierte Lucy und sprang neben Raven auf das Bett. "Und was schwebt dir da so vor?" "Wie wäre es mit arbeiten, du bist fast pleite", erwiderte die Wölfin und Raven richtete sich seufzend auf. "Du hast recht", erwiderte das Mädchen, bevor sie aufstand und ihr Nightshade Outfit aus ihrer Tasche kramte. Als sie sich umgezogen hatte, öffnete sie das Fenster und kletterte in die zum Glück leere Seitengasse neben dem Hotel, bevor sie sich durch die Seitengassen auf den Weg zur nächstgelegenen grösseren Bank machte.

Es dauerte eine Weile, aber irgendwann trafen Mika und Farah sich einige Blocks weiter wieder. "Einer Familie habe ich versprochen, dass sie von meinem Zweibeiner Thunfisch bekommt, der Rest hat so zugesagt", erzählte Mika. "Na, vielen Dank", lachte Farah als Antwort. "Aber Futter musste ich auch hier und da versprechen. Jetzt können wir nur hoffen, dass sie auch was finden." In dem Moment spürte sie ihr Handy vibrieren. "Komm zurück. Es geht um Stein."

"Bereit?" "Bereit", erwiderte Lucy und verschwand im Boden, nur um kurz darauf in der Bank umgeben von Schattenschwaden und weiteren Schattenwölfen wieder aufzutauchen. "Das ist ein Überfall!", rief die Wölfin, als auch schon Raven gefolgt von SchattenRaven die Bank betrat. Das Mädchen nutzte das durch sie Panik ausgelöste Chaos und stopfte so viel Geld in die Taschen, wie sie auf die Schnelle finden konnte, bevor sie die Bank zügig wieder verliess. Mit ihr verschwanden auch die Schatten wieder und sie versteckte sich in einer der leeren Gassen, wo sie sich von Schatten umhüllte und sich umzog. "Du hättest noch viel mehr Geld mitnehmen können", warf Lucy ein, doch Raven schüttelte den Kopf. "Wer weiss, wie schnell Flash hier auftaucht, und ich will kein Risiko eingehen", erwiderte sie und machte sich auf den Weg zurück zum Hotel.

Farah rief ein Taxi, wobei sie Mika - Zu dessen Missfallen - in ihrer Tasche versteckte.
"Was ist passiert?", fragte sie, kaum dass sie bei S.T.A.R. Labs angekommen war. "Dr Stein braucht jemanden, mit dem er sich verbinden kann", erklärte Cisco. "Wenn nicht, dann... Hätten wir höchstens noch ein paar Tage." - "Gibt es den jemanden? Jetzt, wo Ronnie..." Caitlin nickte. "Ich habe zwei Leute gefunden, die potenziell kompatibel sind." In diesem Moment kam Barry zurück ins Labor. "Ich hab' die Blutproben. Ich hab aber eventuell das Um-Erlaubnis-Fragen übersprungen..."

"Man, das war ja fast schon zu einfach und langweilig", murrte Lucy und Raven seufzte. "Dir kann man auch gar nichts recht machen...Wir dürfen nicht auffallen", erwiderte das Mädchen und strich ihrem Wolf über den Kopf. "Falsch, wir dürfen nur nicht auffliegen", erwiderte Lucy und setzte sich. "Luuucyyyyy, komm jetzt. Ich lass dich sonst hier", meinte Raven genervt, doch die Wölfin machte keine Anstalten, aufzustehen. "Wie du willst...", murmelte Raven nur und setzte ihren Weg fort.

~Timeskip~

"Hey, wo wir jetzt alle da sind, sollten wir nicht über Lynn reden?", schnurrte Mika, der um Farahs Beine strich. "Könntest du Recht haben...", erwiderte die und sah zu den anderen. "Hm, Jay fehlt, aber na gut. Leute? Könnt ihr noch einen Augenblick bleiben? Es geht um Lynn." - "Was ist mir ihr?", fragte Caitlin.
"Also... Zuerst einmal ist sie ein Meta, obwohl sie uns erzählt hat, sie wäre keiner", begann Cisco. Farah nickte. "Dann sagte sie, sie hätte das Geld für sich und Jay verdient, weil Jay mit Held-spielen beschäftigt war... Aber war Jay nicht Wissenschaftler auf Erde-2? Und dann ihr Job hier... Es könnte natürlich auch alles ein Zufall sein, und vielleicht weiß sie nicht, dass sie ein Meta ist."