Kingdom Hearts

Yina legte Lexie beruhigend die Hand auf die Schulter.
"Zuerst müssen wir Elizabeth in Sicherheit bringen. Aber dann gehen wir zurück und helfen ihm. Keine Sorge, der kommt schon zurecht. Ich glaube kaum, dass er sich so leicht klein kriegen lässt", meinte sie und die Jungs nickten zustimmend.

Lexie sah von Yina zu Elizabeth und zurück, bevor sich ihre Haltung ein wenig entspannte. "In Ordnung... Hoffentlich hast du Recht."

Den Rest der Fahrt war sie, gerade Will gegenüber, relativ still. Sie hatten es allerdings noch nicht nach Port Royal geschafft, als Elizabeth etwas entdeckte.
Neugierig lief auch Lexy zur Reling und sah aufs Meer hinaus, wo ein Schiff zu sehen war.
"Was jetzt?", fragte Donald.
Sora überlegte. "Ich frage mich, was Jack tun würde..."
"Ich bin mir nicht sicher... Ich glaube, er würde davonlaufen."
"Klingt gut!", wollte Sora gerade zustimmen, als ihr Schiff heftig zu wackeln begann, was die Jungs, Elizabeth, und auch Lexy zu Fall brachte. Will war nirgends zu sehen, aber nachdem Elizabeth vom Schiff herunter nach ihm rief, schien er wohl über Bord gegangen zu sein.
"Wir sollten unter Deck geh-", begann Goofy, als das Schiff von einer zweiten Kanonenkugel getroffen zu werden schien.
Sora sammelte ein Medaillon vom Boden des Schiffes auf. "Wir werden wohl kämpfen müssen!"
Lexie nickte nur und griff Elizabeths Hand, um sie an eine etwas geschütztere Stelle zu ziehen. "Ich kann sie etwas aufhalten, wenn sie zu nahe kommen, aber den Rest müssen die anderen übernehmen", erklärte sie ihr.

Yina half natürlich den Jungs, die sofort jubelten, nachdem sie die Piraten verjagt hatten.
"Hurra! Wir haben die Piraten besiegt!"
"Habt ihr das, Freundchen?", ertönte es da jedoch hinter ihnen.

Lexy verteidigte sich und Elizabeth so gut sie konnte, aber mit dem tatsächlich kampfkräftigen Teil der Gruppe zu beschäftigt, sie zu bemerken, hielt sie nicht zu lange durch und sie beide wurden gefangen und gefesselt. Immerhin war Jack anscheinend halbwegs wohlauf, wenn auch ebenfalls Gefangener.

"Ich nehme dann das Medaillon zurück", sagte Barbossa, was die Jungs dazu brachte, in Verteidiungsposition zu gehen. Barbossa schien davon eher unbeeindruckt. "Außer, es ist dir mehr wert, als ihre Leben?"
Aber bevor Sora antworten konnte, wurde er von Will unterbrochen, der drohte, sich selbst zu erschießen. "Will, nicht!", rief Lexie, der aber sofort von einem der Piraten der Mund zugehalten wurde.
Zu ihrer großen Überraschung funktionierte das, was Will da sagte, tatsächlich. "Was sind Eure Bedingungen, Mr Turner?"
"Lasst Elizabeth frei. Und Sora, Donald, Goofy, Yina und Lexy auch!"
"Noch irgendetwas?", fragte Barbossa. Lexie hätte liebendgern auf Jack hingewiesen, aber der Pirat verhinderte immer noch, dass sie sprach. Sie konnte aber sehen, dass Jack anscheinend ebenfalls auf sich aufmerksam machen wollte, aber Will sah es entweder nicht, oder ignorierte es.
"Verschwindet, jetzt."
"In Ordnung, wir werden gehen. Aber die Herzlosen bleiben!"

"Das ist nicht fair!", beschwerte sich Sora, doch Yina verdrehte die Augen. "Natürlich nicht...aber was hast du erwartet?"

"Gute Arbeit, Barbossa! Wer hätte gedacht, dass das so einfach werden würde?", freute sich Karlo, nachdem sie alle gefesselt worden waren.
"Barbossa, Ihr seid ein Feigling!"
"Das war das letzte Mal, dass ich einem Piraten vertraue!"

"Die Pulverfässer sind bereit, Captain!"
"Dann sage ich Lebewohl!"

"Was machen wir denn jetzt?!", fragte Donald und Yina seufzte. "Wie sind wir überhaupt in diesen Schlamassel geraten?"

Recht hilflos ließ Lexy sich unter Deck bringen, wobei ihr Herz ihr bis zum Hals schlug.

"Wir werden in Stücke gerissen werden!", sagte Goofy wenig hilfreich.
"Wieso sich wehren?" Jack schien völlig aufgegeben zu haben. "Ein Pirat weiß, wann er aufgeben sollte."
"Ist das dein Ernst, Jack?", fragte Sora im gleichen Moment, in dem Lexie rief:"Wir können nicht einfach aufgeben!" Sie wollte nicht explodieren oder sonst irgendwie sterben. Sie war schon einmal nah genug dran gewesen, das hatte ihr mehr als gereicht!
"Ein durchschnittlicher Pirat zumindest", beendete Jack ruhig seinen Satz, und die Fesseln fielen von ihm. "Zuerst mal müssen wir nach dem Schießpulver sehen. Ich werde dieses Schiff nicht verlieren."

Er befreite den Rest der Gruppe, die nach draußen eilte um sich um die Pulverfässer zu kümmern. Die Herzlosen erschwerten das - Lexys Chakrams waren nicht mehr aufzufinden, nachdem die Piraten sie ins Meer geworfen hatten.
"Alles klar", sagte Sora, als das letzte Fass im Meer gelandet war.
Jack eilte gleich ans Steuer. "Das ist das zweite Mal, dass ich ihm dabei zusehen muss, wie er mit meinem Schiff davonfährt. Aber ich werde sie bald wiederhaben." Uns es ging wieder Richtung Isla de Muerta.

Auf der Insel angekommen, verliessen sie alle das Schiff, doch bereits nach ein paar Schritten warf Jack ein: "Ihr bleibt hier beim Schiff, meine Liebe!"
"Kommt gar nicht in Frage! Will könnte da drin sterben!", protestierte Elizabeth sofort.
"Dem guten William geht es blendend. Glaubt mir."
"Ich bin keine Närrin, Jack."
Yina beobachtete das Szenario und wollte gerade etwas einwerfen, als Sora sich einmischte. "Dann glaubt bitte mir!"
"Bringt Will unversehrt zurück!", gab Elizabeth nach und die Truppe nickte.

Lexy zögerte. "Ich bleibe auch hier", beschloss sie dann. Es schien unwahrscheinlich, dass jetzt noch einer von der Organisation auftauchen würde, und vor allem war sie inzwischen wieder völlig unbewaffnet. Nicht gerade die beste Ausstattung für eine Rettungsmission. Sicher, sie war relativ gut darin, ein passendes Versteck zu finden, aber so verwinkelt wirkte die Höhle nicht, also würde ihr das wenig bringen. "Viel Erfolg euch, kommt heil wieder!", verabschiedete sie sich vom Rest, um gemeinsam mit Elizabeth zu warten.

"Was hat Euch dazu geführt, mit den anderen zu reisen?", fragte Elizabeth.
Lexy zuckte die Schultern. "Naja, ich musste meine Heimat verlassen, und auf dem Weg weg habe ich Sora, Donald und Goofy getroffen. Und ich dachte mir, wenn ich mit ihnen reise, finde ich vielleicht einen alten Freund von mir wieder", erklärte sie.

(time skip cuz fighting Barbossa is boring xD)

Nach einer Weile kam die Truppe mit Will wieder zurück zum Schiff.
"Und was nun, Jack?"
"Was ich will. Jetzt, wo die Pearl wieder mir gehört."
"Das tut sie. Danke Jack", meinte Will und woltte Jack die Hand schütteln, der wohl dachte, Will hätte etwas anderes vor.
"Ich dachte glatt, du willst wieder zuschlagen, mein Freund!"
Yina schüttelte lächelnd den Kopf. "Jungs...."
"Viel Glück, Jack!"
"Und ja keine bösen Sachen machen!", verabschiedeten sich Sora und Donald, woraufhin Jack nur antwortete: "Ich muss los!"

Sobald sie die Gruppe sahen, kamen Lexi und Elizabeth wieder an Land, wobei Elizabeth sofort zu Will rannte - An einem etwas enttäuscht dreinblickenden Jack vorbei. Bei dem Gesichtsausdruck beschleunigte auch Lexy ihren Schritt und gab dem Piraten eine schnelle Umarmung.
"Danke, Kleine", erwiderte der, wenn auch ein bisschen verwirrt, und ging näher zum Wasser, während Lexi sich zu ihren Freunden gesellte.
"Sora, wieso ist dein Gesicht so rot?", hörte sie gerade Goofy fragen.
"Was? Ist es gar nicht!"
"Ich weiß, an wen du denkst!", fügte Donald lachend hinzu.

Bald wurden sie aber davon abgelenkt, dass Jacks Kompass begann, zu leuchten, und wie in den Welten zuvor versiegelte Sora auch diese Welt.
"Wisst ihr, für einen Augenblick hatte ich Angst, wir würden Donald an den Fluch des Schatzes verlieren", merkte Sora hinterher an.
"Yep, das dachte ich auch!"
Donald dagegen wirkte eher entrüstet. "Was?!"
Lexi kicherte ein wenig. "Kommt Jungs, kein Streit!"

Nachdem sie wieder in den Gummi-Jet gestiegen waren, ging die Reise weiter zu einer Welt, die wohl allen ausser Lexy bekannt vorkam.
"Agrabah! Wir sind da!", rief Donald auch schon, sobald sie die Stadt betreten hatten.
"Wie es Aladdin und Jasmin wohl geht?"
"Und vielleicht ist ja Riku bei ihnen!"
"Ja, und der König!"
Yina, die etwas in Gedanken versunken gewesen war, horchte bei Rikus Namen kurz auf, schüttelte dann aber nur leicht den Kopf. Wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit, dass sie die beiden ausgerechnet hier finden würden?
"Träumt weiter, ihr beiden!", bemerkte auch Donald, während Sora weiter an seinem Optimismus festhielt.
"Gib's zu Donald, du hast doch das Gleiche gedacht."
"Nein, hab ich nicht!"
Sie gingen noch ein Stück weiter, als ihnen plötzlich ein Papagei auffiel.
"Oh-oh, das ist doch...ehm…Das ist Jago!"

Neugierig blicke Lexy die neue Welt an. Warm schien sie zu sein, und deutlich anders als die Welten, die sie bisher gesehen hatte; aber das hatte bisher ja auf die meisten zugetroffen.
Die anderen ihrer Gruppe dagegen schienen die Welt schon zu kennen. "Oder Axel...", fügte sie ihren Wünschen hinzu, wenn auch etwas leiser. Jetzt waren sie schon in so einigen Welten gewesen, und keine Spur von ihrem feurigen Stachelschwein. Aber andererseits, Demyx waren wie über den Weg gelaufen, vielleicht hatten sie also ja doch Glück!

Fragend sah Lexie vom Papagei zu den anderen. "Wer ist Jago?"

Anstatt zu antworten, zogen Sora und Donald gleich ihre Waffen, um den Vogel anzugreifen, der etwas verzweifelt reagierte.
"Moment! Ihr irrt euch!"
"Du bist Jago, kein Zweifel!"
"Schon! Aber nicht mehr der Alte. Ich trage neue Federn. Ehrlich! Keine faulen Tricks mehr. Versprochen!"
"Ich wette, DAS ist dein neuer fauler Trick."
"Ihr müsst mir aber glauben!"
"Sora, gehen wir!"
"Ich war mit Jafar in der Lampe eingesperrt, wisst ihr noch? Ich konnte endlich entkommen, doch dann geschah allerlei und..."
"Frei wie ein Vogel also, was?"
"Viel Spass!"
Yina beobachtete kurz die Konversation, schüttelte dann seufzend den Kopf und erzählte Lexy von Jago, während Goofy sich auf Jagos Masche einzulassen schien.
"Ich möchte mich bei Aladdin und Jasmin entschuldigen. Könntet ihr wohl ein gutes Wort für mich einlegen?"
"Klar, machen wir. Oder Leute?"
Sora und Donald sahen nicht gerade begeistert aus, hatten aber keine Zeit zu antworten, als der Papagei "Vorsicht!" rief und ein paar Herzlose auftauchten.

"Hey, Jungs!", rief Lexie den anderen rein, als sie sofort alle - wenn auch erstmal nur verbal - auf Jago losgingen. Egal, was er vorhatte, er war nur ein Vogel! Da war es doch schon ziemlich übertrieben, gleich die Waffen zu ziehen.
Aber die schienen zu fixiert auf den Papageien, als dass sie sie hören konnten. Lexy wollte gerade nach vorne treten, um sich zwischen sie zu stellen, als Yina ihr erklärte, was es mit dem Vogel auf sich hatte. Das machte die Reaktion der Jungs vielleicht etwas nachvollziehbarer, aber nicht unbedingt richtiger.
"Ich bin auf Goofys Sei--", wollte Lexy gerade antworten, als sie von den Herzlosen unterbrochen wurde. Hastig ging sie zur Seite, um möglichst aus dem Weg zu sein, und suchte hektisch nach etwas, womit sie sich verteidigen könnte.

"Woher kommen die nur alle?", wunderte sich Sora, nachdem sie bereits einige besiegt hatten, aber immer noch kein Ende in Sicht war.
Plötzlich kippten jedoch ein paar Kisten und Vasen um, die ein paar Herzlose ausser Gefecht setzten, wodurch sich eine Lücke auftat. 
"Hier entlang!", rief Sora und die Gruppe folgte ihm, bis sie einen kleinen Raum fanden, in dem sie sich erstmal verstecken konnten.
"Ohne Jagos Hilfe wären wir jetzt unter dem Sand. Meint ihr nicht auch, Freunde?", bemerkte Goofy und Sora nickte zustimmend.
"Ich schätze, wir schulden dir was."
"Spitze!"
"Was nicht heisst, dass wir dir vollständig vertrauen", warf Yina ein und verschränkte die Arme.
"Und Aladdin und Jasmin musst du selbst überzeugen", fügte Sora hinzu. "Also zeig dich von deiner besten Seite! Alles klar?"
"Ja, alles klar."
"Wo ist Aladdin eigentlich?"
"Ich wette, er ist im Palast."
"Dann lasst uns gehen!"

Lexy folgte den anderen auf ihrer Flucht. Immerhin schien Soras Gruppe jetzt ein wenig freundlicher Jago gegenüber.
"Viel Glück dabei, auch die beiden zu überzeugen", wünschte Lexie dem kleinen Vogel ehrlich, der sich auf ihrer Schulter niederließ.
"Na, immerhin eine von euch ist auf meiner Seite!"
"Hey, nicht nur eine, Goofy immerhin auch", erinnerte Lexi. In gewisser Weise gefiel es ihr, einen Papageien auf der Schulter zu haben; das hatte eine Art Piratenfeeling, auch, wenn das in der letzten Welt wohl besser gepasst hätte.

Auf dem Weg in Richtung Palast sah Lexi sich neugierig um. Ihre Jacke hatte sie sehr bald ausgezogen, dafür war es wirklich zu warm. Shorts wären noch schön gewesen, aber sie hatte ja nicht wirklich Zeit gehabt, um Gepäck zusammenzusuchen, und so lag der Großteil ihrer Kleidung noch in Twilight Town. Ob sie dorthin wohl irgendwann zurückkehren würde.

Vor dem Palast trafen sie auf Jasmin, die die Gruppe erst bemerkte, als Sora sie bei ihrem Namen rief.
"Sora! Donald! Goofy! Yina!", rief sie freudig, bevor sie neugierig Lexy musterte, die Yina vorstellte, während die Jungs sich verbeugten.
"Ich hatte nie die Gelegenheit, mich für damals zu bedanken. Ihr habt Aladdin geholfen, Jafar zu besiegen und Agrabah zu retten."
"War doch nichts besonderes. Aber äh...wie's aussieht, führen die Herzlosen wieder Böses im Schilde. Können wir euch irgendwie helfen?"
"Wir kommen schon klar, hoffe ich."
"Und du hast ja noch Aladdin."
"Er ist in letzter Zeit so komisch..."
"Liegt es an den Herzlosen?"
"Weiss ich nicht. Meistens ist er so fröhlich wie immer. Aber manchmal...wirkt er so traurig. Er verlässt den Palast oft und geht alleine irgendwohin. Ich habe ihn darauf angesprochen, aber er sagt, es sei nichts. Heute ist er wieder fort. Was, wenn er diesmal nicht zurückkommt?"
Yina wollte die Prinzessin gerade beruhigen, als Jago sich einmischte. "Hey, vielleicht hat er ja heimlich eine Freundin! Alles klar! Ich werde herausfinden, wer sie ist!" 
"Jago!", erwiderte Jasmin, halb überrascht, halb wütend, während Yina seufzend den Kopf schüttelte.

Lexy griff nach dem Vogel und hielt ihm den Schnabel zu. "So viel zum Thema 'Zeig dich von deiner besten Seite", bemerkte sie, bevor sie wieder losließ.
Dann sah sie zu Jasmin. Das Mädchen tat ihr Leid; sie wusste ja, wie es war, auf einen Jungen zu warten. Oder ihn zu suchen. "Ich kenne Aladdin zwar nicht wirklich, aber nach dem, was ich gehört habe, glaube ich nicht, dass du dir Sorgen machen musst", versuchte Lexie also, Jasmin zu beruhigen. "Vielleicht will er einfach nur nicht, dass du dor Sorgen machst."
Daran, dass sie, so mit Jago auf der Schulter, wahrscheinlich keinen guten ersten Eindruck gemacht hatte, dachte Lexy dabei nicht einmal.

Sora versuchte zu erklären, dass Jago nun auf ihrer Seite war, doch Jasmin hörte schon gar nicht mehr zu und lief los, um die Wachen und Palastbewohner zu warnen.
"Das lief ja gut", bemerkte Yina, während sie die Arme hinter dem Kopf verschränkte.
"Na bravo."
"Warum sagst du auch so was?", wandten sich Sora und Goofy an Jago, der niedergeschlagen den Kopf hängen liess.
"Hey, vielleicht sollten wir mal mit Aladdin reden. Er muss doch irgendwo in der Stadt sein, oder?", schlug Goofy dann vor.
"Gute Idee. Ich frag mich, was er so getrieben hat", stimmte Sora zu, also machte sich die Gruppe auf den Weg durch die Stadt.

Lexie pattete Jagos Kopf. "Na komm, Kopf hoch, wir kriegen sie schon überzeugt!", versicherte sie. Woher auch immer sie diesen Optimismus herhatte, da war Lexy sich selbst nicht ganz sicher. Vielleicht, weil ihr ein genereller Optimismus momentan einfach half, darauf zu hoffen, Axel doch noch zu finden.
Auf Goofys Vorschlag hin nickte sie. "Er scheint ja ein netter Kerl zu sein, nach dem, was ihr erzählt", meinte sie. "Vielleicht kriegen wir ihn überzeugt." Sie lächelte dem Papageien auf ihrer Schulter kurz zu, bevor sie dem Rest der Gruppe folgte.

Kaum waren sie ein Stück gegangen, da hörten sie eine wütende Stimme rufen: "Halt! Stehen bleiben, du Dieb!"
Überrascht blieben sie stehen, als auch schon ein kleines Äffchen an ihnen vorbei lief, das den meisten bekannt vorkam.
"Hallo, Sora!", ertönte da plötzlich eine weitere Stimme und ein junger Mann rannte hinter dem Affen hinterher an der Gruppe vorbei.
"Stehen bleiben!", rief erneut die erste Stimme und der kleine Händler kam ebenfalls an ihnen vorbei, bevor die Jungs losrannten, dicht gefolgt vom Rest der Gruppe.
Als sie die anderen eingeholt hatten, hatte der Händler Aladdin und Abu bereits gefasst. "Wenn du dieses Fellknäuel nicht unter Kontrolle hast, dann leg es an die Leine!"
"He, es tut mir leid! Du solltest dich was schämen, Abu!...Äh, vergibst du uns?", wandte Aladdin sich an den Händler und gab ihm das Diebesgut zurück.
"Hey Leute, tut mir leid wegen vorhin. Ich hatte es echt eilig", grüsste Aladdin dann Sora und sein Gefolge, nachdem der Händler abgezogen war.

Lexy sah zu, wie der junge Mann verfolgt wurde, ein klein wenig verwirrt. Das ging ja doch etwas hektisch zu hier. "Verständlich", antwortete sie ihm freundlich. "Bist du Aladdin?" Er schien ja immerhin Sora zu kennen.
Kurz zuckte Lexies Blick zu Jago, der immer noch auf ihrer Schulter saß. Hoffentlich verplapperte der kleine Vogel sich nicht wieder! Auch, wenn er es mit Jasmin sicher gut gemeint hatte. Aber irgendwie würden sie es schon noch schaffen, den anderen begreiflich zu machen, dass er sich geändert hatte.

Aladdin nickte kurz, bevor Sora seine Frage einwarf: "Was ist denn passiert?"
"Ihr kennt ja Abu, er konnte nicht die Griffel von dieser Lampe lassen", erklärte Aladdin, wobei Abu anderer Meinung zu sein schien, so wild wie er herumgestikulierte. "Das Affentheater nützt dir jetzt auch nichts!"

"Also eigentlich machst du gar keinen so traurigen Eindruck auf mich?", warf Sora nach einer Weile als neues Gesprächsthema ein.
"Wer sagt denn, dass ich das wäre?"
"Prinzessin Jasmin. Sie macht sich Sorgen, weil du immer in der Stadt bist."

Lexy sah zu dem Affen. Moment - Lampe? Sie sah zu Jago. "Hattest du nicht gesagt, dass du in einer Lampe eingesperrt warst, mit... Wie hieß er, Jafar?"
Dann blickte sie zu Aladdin. "Und ich glaube, du solltest mit Jasmin reden, was los ist. Und keine Ausreden von wegen, dass doch nichts los ist, das würde nur dazu führen, dass sie sich noch mehr sorgt."

"Wisst ihr, Dschinni und der Teppich haben sich aufgemacht, die Welt zu sehen. Das ist es, was Dschinni schon immer wollte. Ich gönne ihm natürlich diese Reise, aber..."
"Du vermisst ihn", beendete Goofy den Satz und Yina seufzte. "Das Gefühl kenne ich...", murmelte sie kaum hörbar, während Sora die Arme hinterm Kopf verschränkte.
"Man, muss ganz schön fad sein, so ganz ohne Dschinni."
"Undob. Deshalb komme ich immer hierher. Diese Energie-die Menschen. Hier ist immer was los. Ich meine, seht doch selbst! Ich habe immerhin euch heute hier getroffen, oder nicht? Die Stadt ist eben voller Überraschungen."
"Äh, Sora?"
"Jago?!"
"Ach ja, er möchte sich für all den Wirbel entschuldigen, den er gemacht hat."